Brown Tulips


a project developed for the group exhibition

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curated by Gerald Zagler >>

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2021











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Kristin Weissenberger nimmt die alte Gießform eines Blumentopfes mit floralem Relief der Tonindustrie Scheibbs zum Ausgangsobjekt für eine Installation aus Porzellan-Objekten, Silikon und skulpturalen Elemen- ten aus eigens entwickeltem Material. Der Blick auf die Natur, Vorstellungswelten von schöner, hässlicher, veränderter oder dienstbar gemachter Umwelt, stehen im Fokus der Arbeit.

Mit Abbild, Abdruck und Nachahmung stellt sie drei Modi nebeneinander, deren Wahrheitsgehalt sie über- prüft. Weissenberger fertigte ein Silikon-Replikat der Gießform an. Durch Quetschung des weichen Materials manipulierte sie den seriellen Produktionsprozess und erzeugt dadurch mit ein und derselben Vorlage Objekte unterschiedlichster Ausformung.

In einem nächsten Schritt führt Kristin Weissenberger die Idee des Abdrucks weiter, indem sie nicht ein Ab- bild repliziert, sondern direkt die Natur. Sie nimmt eine Tulpe, ähnlich der dargestellt Blume am Tontopf und stellt daraus Ebenbilder aus Silikon her. Die weichen Objekte entfalten ihre ganz eigene Ästhetik und haben mit ihrer Vorlage nur noch wenig zu tun.

Schließlich widmet sich Weissenberger der Nachahmung von Natur. In einer Versuchsanordnung im Brennofen simulierte sie durch Druck und Hitze geologische Bedingungen, die ihr ermöglichten Gestein selbst zu erzeugen. Sie bändigt die Ausgangsmaterialien, verschmilzt Feldspat, Glimmer und Quarz zu einem neuen Material: „Anthropogenit“. Wie Teile eines Bohrkern präsentiert sie einen abgegossenen Arm und verweist auf den menschlichen Eingriff in die Umwelt im Lichte des Anthropozäns.